2015
Oper als Hort monströser Geschlechterbilder: Richard Strauss‘ Oper Salomé wurde seit ihrer Uraufführung 1905 als „monströs“ bezeichnet: Wegen der Musik, die in bis dahin kaum gehörte Bereiche führte, aber auch, weil sich in der Protagonistin die größten Angstphantasien der Zeit bündelten: Differenzen wie Hysterie, jüdisch-sein oder das vermeintlich männliche Ausleben ihres sexuellen Begehrens.
In ihrem neuen Musiktheaterprojekt konfrontieren Johannes Müller und Philine Rinnert Richard Strauss‘ Oper Salomé mit Techniken des Drag – einem Genre, das Geschlecht als überdramatische Rolle begreift. Lipsyncs, elaborierte Kostüme und üble Nachrede verquicken sich zu einer Abhandlung über die Exotik der Oper und die Frage, ob es eine Befreiung sein könnte, ein Monster wie Strauss‘ Salomé zu sein. Eine Revue aus opulenten Salomé-Reenactments, musikalischer Werkanalyse und Archiv-Dokumenten.
Mit Hauke Heumann, Bianca Fox, Shlomi Wagner, Cian McConn
Konzept: Johannes Müller/Philine Rinnert
Regie, Raum, Kostüme: Philine Rinnert, Co-Regie: Johannes Müller
Audio Design: Lenard Gimpel, Analyse, Beratung: Werner Hintze, Licht: Wassan Ali, Regieassistenz: Carolin Kister, Fotografie: Florian Krauss Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Eine Produktion von Johannes Müller/Philine Rinnert in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Rudolf Augstein Stiftung. Medienpartner: taz.die tageszeitung