2017
Theaterperformance über transnationale Leihmutterschaft
Der unerfüllte Kinderwunsch treibt Paare aus Deutschland und der Schweiz ins Ausland. In Indien, den USA und der Ukraine beauftragen sie Leihmütter, ein Kind für sie auszutragen. Die Wunscheltern umgehen dabei rechtliche Grenzen und betreten moralisches Neuland. Flinn Works hat in allen fünf Ländern recherchiert um der transnationalen Leihmutterschaft auf den Grund zu gehen: Ist sie ein Segen der Medizin oder Kolonialisierung der Körper? Ist das Austragen eines fremden Kindes Arbeit oder Nächstenliebe? Wie hoch wird diese ‚Liebesarbeit‘ bezahlt? Seit Leihmutterschaft in Ländern wie Indien und Thailand verboten ist werden Eizellen, Embryonen und Leihmütter durch die ganze Welt geflogen. Denn wo medizinische Möglichkeiten auf den Kinderwunsch unfruchtbarerer oder schwuler Paare treffen, finden Kinder einen Weg in die Welt. Sie existieren und brauchen jetzt einen Pass. Aber welchen? Der boomende Wirtschaftszweig wird in seiner ethischen Komplexität und emotionalen Polarisierung, seinen rechtlichen Grauzonen und medizinischen Realitäten auf die Bühne gebracht. In einem multiperspektivischen Parcours treffen windige Agenturchefinnen auf zufriedene Leihmütter und streitendende Feminist*innen auf liebevolle Wunschväter. Global Belly portraitiert Menschen im Leihmutterschafts-Geschäft zwischen grenzenloser Sehnsucht, fein justierter Initimität, heißen Debatten und der kühlen Logik des Marktes.
Performance Anne Hoffmann, Matthias Renger, Sonata, Lea Whitcher
Special Guest on video Crystal Travis
Regie Sophia Stepf
Dramaturgie Lisa Stepf
Inhaltliche Beratung Dr. Anika König
Ausstattung Philine Rinnert
Musikalische Unterstützung Jörg-Martin Wagner
Regieassistenz Elisabeth Lindig
Assistenz Bühne Alice Harrison
Produktion ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Premiere: Sophiensæle Berlin: 12.10.2017
Dock 4 Kassel, Theater Tuchlaube Aarau, CREA Amsterdam
Eine Produktion von Flinn Works in Kooperation mit den Sophiensaelen Berlin und der Tuchlaube Aarau. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, den Fonds Darstellende Künste, das Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, das Kulturamt der Stadt Kassel, die Gerhard-Fieserer Stiftung und das Goethe Institut Mumbai