
In Wait To Be Seated begegnen sich zwei feministische Kollektive aus Bangalore und Berlin, um die Gesetze der Gastfreundschaft zu untersuchen. Das diplomatische Protokoll – seine peinliche Berücksichtigung wie auch gezielte Übertretung – dient uns als Vorlage für einen Austausch, bei dem wir einander zu Gastgeberin oder Gast werden und damit zur Herausforderung, zur Verheißung, zur Bürde.„Atithi Devobhava“ bedeutet „Der Gast gleicht einem Gott“ und wird in Indien häufig gesagt. „Die Tür ist offen, lieber Gast, tritt ein“ ist in Karnataka ein berühmter Satz. Auf Deutsch fällt uns kein vergleichbar einladendes Sprichwort ein. Jenseits solcher großen Gesten existiert insbesondere im diplomatischen und transnationalen Kontext ein engmaschiges Netz von Regeln und Codes, in dem sich Gastgeber*innen oder Gäste leicht verheddern. Nirgendwo sind diese Regeln umfassend niedergeschrieben, sie sind widersprüchlich und ändern sich je nach Person, Ort, Zeit und Kontext. Und trotzdem: Eine gute Gastgeberin wird gegen keine davon verstoßen! Wen beschützen diese ungeschriebenen Gesetze und vor was? Was bleibt, wenn wir die Förmlichkeit hinter uns lassen? Was wenn Gender, „Race“ und Kolonialgeschichte mit am Tisch sitzen? Was dürfen wir überhaupt voneinander verlangen –und wie sagen wir nein?Wait To Be Seated entwirft in einem entrückten Nirgendwo ein Parcours der Gastlichkeit mit Esstisch, rotem Teppich und Tanzfläche. Als zwei Gruppen nähern wir uns einander von entgegengesetzten Seiten, vorsichtig aber unerbittlich, treffen uns in der Mitte und öffnen einen neuen Horizont.
28. – 30. Nove,ber 2025 Premiere
Sabha, Bangalore
5. – 6. Dezember 2025
Adushakti Campus, Pondicherry
Im Frühjahr 2026 folgt eine Tour in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden.
Idee und Konzept: She She Pop und Sandbox Collective. Von und mit: Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Raabiya Jayaram, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Shiva Pathak, Nimi Ravindran, Berit Stumpf.
Künstlerische Mitarbeit Deutschland: Natasha Borenko, Rodrigo Zorzanelli, Künstlerische Mitarbeit Indien: Sachin Gurjale, Vinod Ravindran
Raum: Philine Rinnert, Kostüm: Lea Søvsø, Mitarbeit Kostüm: Rita Rozhkova, Konzeption Video: Benjamin Krieg, Lichtdesign & Technische Leitung: Claes Schwennen, Technische Beratung: Marius Bratoveanu, Licht, Video & Technisches Management Indien Tour: Niranjan Gokhale, Dramaturgische Beratung: Foad Esfahani
PR & Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro, Kommunikation: Tina Ebert, Produktion: Tina Ebert, Aminata Oelßner, Medha Nidhi S, Elke Weber, Company Management Sandbox Collective: Raabiya Jayaram, Shiva Pathak, Nimi Ravindran, Medha Nidhi S, Company Management She She Pop: Aminata Oelßner, Elke Weber.
Eine Produktion von She She Pop und Sandbox Collective in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste & Kaserne Basel.
Mit freundlicher Unterstützung: Adishakti Laboratory for Theatre Art Research (Pondicherry) und Theaterhaus Berlin.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Produktion ist im Rahmen des vom Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore geförderten Projekts ‚‚Space for Freedom and Feminism‘‘ entstanden.